Thomas Hoofs Verlegerblog

Die Gespensterepidemie im Dezember 2020

Hier ist die Aktualisierung meines Eintrags vom 10. Mai und vom 16. Oktober und der dort gezeigten Sterbetafeln 2016 bis 2020 nach Monatsdaten vom 1. Januar bis zum 22. November, dem letzten Datum, für das heute (18.12.20) Zahlen aus dem laufenden Jahr vorliegen. Deswegen werden auch die Vorjahre nur bis zu diesem Datum gezeigt und aufsummiert.

Die (aktualisierte) Lesehilfe:

In der letzten Spalte sehen Sie die Summe der standesamtlich registrierten Sterbefälle in den Jahren 2016 bis 2020, jeweils vom 1. Januar bis zum 22.November. Dies ist die einzige Zahl, die über ein epidemisches Geschehen oder Nichtgeschehen in Deutschland zuverlässig Auskunft gibt.

Sie zeigt, daß es eine Übersterblichkeit in Deutschland  im Jahre 2020 weiterhin nicht gibt. Die Zahl der Sterbefälle im laufenden Jahr liegt in etwa im Durchschnitt der letzten fünf Jahre und immer noch unterhalb der Werte des Jahres 2018. Sie ist damit epidemisch völlig unauffällig.

Übersterblichkeit doch: in Pflegeheimen.

Seit Oktober zeigen die Monate des Jahres 2020 eine leichte Übersterblichkeit gegenüber dem Mittelwert der Vorjahre (+3,6% bis 6,6%)  Dies war auch schon im April 2020 der Fall (+7,6%). Am 22. März trat die Kontaktsperre für Alten- und Pflegheime in Kraft. Die Universität Bremen weist hier darauf hin, daß etwa 60% aller „an-und-mit-Corona-Verstorbenen“ pflegebedürftige, in Pflegeheimen oder von Pflegediensten betreute Personen waren, obwohl deren Anteil an den „bestätigten Fällen“ des RKI nur 8,5% beträgt. Die Insassen der kontaktgesperrten Pflegeheime traf es besonders: Hier lebt nur knapp 1% der Bevölkerung, das aber 50% der „Corona-Toten“ stellte. Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber auch hinsichtlich der Übersterblichkeit im Oktober und November mehren sich die Hinweise darauf, daß die „Corona-Todesfälle“ im wesentlichen aus Alters- und Pflegeheimen stammen:

Das bestärkt natürlich meinen schon am 6. Mai geäußerten Verdacht, daß nicht „Corona“, sondern die Corona-Maßnahmen Ursache der Übersterblichkeit in den Pflege- und Altersheimen ist. Hier noch eine Tabelle zu der Altersverteilung „alle Sterbefälle“ und „Corona Sterbefälle“ nach Daten des Statistischen Bundesamtes.

Todesfälle nachAlleCorona*
Alter 2020 Oktober in % in %
unter 702112
70 bis 802121
80 bis 903846
90 und älter2021
*Das sind die laut RKI an und mit Corona Verstorbenen. Also: Altersgruppe 70+ = 87% aller Coronatoten. Altersmedian 83 Jahre.

Bei der amerikanischen CDC findet sich eine Tabelle der Komorbiditäten jener bis zum  16 Dezember in den USA mit der Todesursache Covid-19 festgestellten 224.000 Todesfälle unter den Überfünfundsechzigjährigen. Ich gebe sie hier stark verdichtet wieder:

ICD J09:J18 Influenza/Pneumonie: 91.000 = 41%

ICD I10-199: Herz-/Kreislauf: 143.000 = 65%

ICD E10- 14 Diabetes: 32.000 = 15%

ICD G30 Alzheimer: 19.000 = 9%

Es handelt sich hier also nicht um Erkrankungen, sondern um Zweit- oder konkurrierende Ersttodesursachen, die sich, weil zusammenwirkend, auf mehr als 100% der Covid-19-Fälle summieren. Wer es wagt, bei solch multimorbiden alten Menschen von  „Corona-Opfern“ zu sprechen, der will täuschen.

Erstes Corona-Opfer:  Die Grippe – gänzlich ausgerottet:.

Man mag es nicht glauben, aber das Influenza-Virus, das uns seit mindestens 120 Jahren als Russische, Spanische, Asiatische Grippe heimsucht, hat das Jahr 2020 nur kurz überlebt. In der 13. Kalenderwoche – Corona hatte gerade begonnen, die Titelblätter zu füllen – war es nicht nur medial, sondern tatsächlich auch epidemologisch vom Erdboden getilgt. Wer‘s nicht glaubt…: bitte sehr:

Falls unleserlich: die letzten Zuckungen des altbewährten Erregers fielen tatsächlich in die 12., 13. und 14. Kalenderwoche des Jahres 2020, also in die Mitte des April. Danach fand diese Alle-Jahre-Wieder-Epidemie nicht mehr statt. Die Corona-Viren hatten somit ihre Übeltaten zuerst an den Influenza-Viren vollbracht. Die Grafik stand ursprünglich auf der Webseite des RKI. Dort ist sie nicht mehr zu finden, aber noch auf der der „Nationalen Lenkungsgruppe Impfen.“ Der Untergang der Grippe ist übrigens kein deutsches Phänomen. Die WHO verzeichnet es weltweit:

Ein eigentlich wundersames Geschehen, allenfalls damit zu erklären, daß der weltweite Maskenball mit den falschen Requisiten stattfindet: Die Gesichtsmasken sind für Corona-Viren gar kein Hindernis, sperren hingegen Influenza-Viren vollständig aus.

Aber vielleicht packt eines der unzähligen Influenza-Partikelchen bei Gelegenheit mal aus und whistleblowt auf Twitter: „Wir sind gar nicht verschwunden, wir sind bloß umgebucht.“

Das Krankheitsbild, das derzeit als Sars-Cov-2 dramatisiert wird, steht eigentlich für eine Allerweltskrankheit, die nach der ICD-Klassifikation der WHO in das Diagnosekapitel X: „Krankheiten des Atmungssystems“ mit den Unterkapiteln J00-J99 gehört. 

Die diversen „Krankheiten des Atmungssystems“ treten in Deutschland mit Fallzahlen von jährlich vier- bis fünfhunderttausend und mit Todesfällen zwischen sechzig- und siebzigtausend auf. Hier ist der Verlauf der Todesfälle zwischen 2008 und 2018 nach einer Grafik des Statistischen Bundesamtes:

Von diesen Todesfällen der Diagnoseklasse X beansprucht das RKI (per 13.12.20) 21.787 für seine Gespensterepidemie, bucht sie aber diagnostisch in die IDC-Klasse XII (Krankheiten mit unklarer Ätiologie) und zwar nicht nur dann, wenn ein Virus nachgewiesen wurde, der Patient aber keinerlei Symptome zeigt (XII U07.1!), sondern auch dann, wenn kein Virus nachgewiesen wurde, der Arzt aber Covid-19 trotzdem nicht ganz ausschließen will (XII U07.2!). Zu letzterem  könnte er auch deshalb eine Neigung verspüren, weil alle Behandlungs­leistungen in Covid-19-Fällen (Ziffer 88240) das Privileg genießen, extrabudgetär honoriert zu werden.

Wir haben es also mit folgenden Sachverhalten zu tun:
  • In China stellen Virologen Ende 2019 eine Korrelation zwischen besonderen Symptomen von atemwegserkrankten Menschen und einer kleinen Gensequenz im Blut dieser Patienten fest. Im Computermodell läßt sich aus diesen Gensequenzen hypothetisch der Erbgutstrang eines neuartigen Virus modellieren. Ein so aufgebauter Virus ist und bleibt ein Konstrukt, solange es nicht gereinigt und isoliert als eine Entität vorliegt. Das ist bis heute nicht der Fall.
  • Das Modell des Erbgutstranges des SARS-CoV-2-Virus (also des Corona-Virus) hat bis zu 90%-Ähnlichkeit mit harmlosen und seit Jahrzehnten bekannten Corona-Viren. Die PCR-Tests zielen unter Zugrundelegung eines inzwischen heftig angegriffenen Protokolls (Cormann-Drosten-Paper) darauf ab, kleine Sequenzen dieses Modellvirus durch Amplifikation aus dem Probenmaterial herauszuarbeiten.
  • Die Zahl der Amplifaktionszyklen, in denen das geschieht, ist entscheidend für die Zahl der positiven Befunde, weil nach hinreichend hohen Replikationen das Amplifikat irgendwann mit Sicherheit erscheint. Die Zahl der Zyklen, die sie fahren, sei Sache der Labore, sagt das RKI. Die Rede ist von 35 bis 70 Zyklen. Kritiker halten jeden Test, der nach 25 Zyklen noch kein Positivresultat hat, für falsch und manipulativ.  

Absturzgefahren…

Markus Söder durfte sich im Januar 2020 erstmalig in Davos beim WWF vorstellen. Bei diesem Casting erhielt er von der Jury offensichtlich die Zusatzaufgabe, die anbrechende  „Jahrhundert-Pandemie“ mindestens so effektvoll zu nutzen wie es einstens Helmut Schmidt mit der 1962er Jahrhundert-Flut gelungen war. Während Schmidt aber bis in die City einbrechendes Hochwasser zu dämmen hatte, war es Söders Schuldigkeit, imaginäre Seuchenopfer zu stapeln. Er scheute dabei auch die rhetorisch größten Kaliber nicht und verkündete Ende November, wir hätten es mit einem allwöchentlichen Flugzugabsturz zu tun.

Im Jahre 2020 gab es 3 Tage (2. April, 3. April und 10. August), an denen der Tagesdurchschnitt der Zahl der Sterbefälle von 2.600 um die Zahl der Passagiere eines Langstreckenflugzeug überschritten wurde, also auf über 3.000 stieg.

Im Jahre 2018 gab es  45 Tage, an denen in Deutschland mehr als 3.000 Menschen starben, und in der damaligen ersten Märzwoche eskalierten die Todesfälle gegen 4.000 je Tag (3.932 am 5. März 2018).  Das waren also gleich drei vollbesetzte A380, die da täglich zusätzlich vom Himmel fielen. Markus Söder sah während dieser Absturztage mit Behagen seiner Kür zum Bayern-MP entgegen, und die Bundesregierung blieb gänzlich unberührt. „Grippe sollten wir nicht auf die leichte Schulter nehmen, sie verläuft nicht immer glimpflich“, erklärte Gesundheitsminister Spahn am 25.10.2018 angesichts der sich damals abzeichnenden 25.000 Grippe-Todesfälle. Dabei hätte er es auch 2020 belassen können und sollen. Aber anders als damals hatte die Bundesregierung diesmal den Auftrag bekommen, die Gelegenheit zur Einführung eines kalten Ausnahmezustandes beim Schopf zu packen. Von wem?

Der Barbarossa-Komplex

Oppositionelle Kräfte beschweren sich auch bei dieser Gelegenheit über den „deutschen Untertanengeist“, der die Leute ein Maskengebot so widerstandslos befolgen läßt. In der Tat gibt es in der deutschen Seele eine stille Voraussetzung, nämlich die, daß der Kaiser es gut mit seinem Volke meine. Man könnte das den deutschen Barbarossa-Komplex nennen. Er ist aber auch die Grundbedingung des deutschen Alltagsfleißes, indem er die Sorgen teilt: Denke Du, Kaiser, ans Gemeinwohl und die Zukunft, indes wir unbesorgt von solchen Fragen unsere Kühe melken, Schuhe besohlen, Häuser errichten, Maschinen konstruieren und unsere Kinder ins Leben führen können. Das war nicht die schlechteste Teilung der Verantwortung, wie man spätestens heute weiß, da das sonderangebotsverlockte Mädchen sich verpflichtet fühlt, bei der Wahl seiner Pumps das Wohl indischer Kühe, vietnamesischer Kinder und des irdischen Klimas gleichzeitig zu bedenken – mit der unausweichlichen Folge in einen Zustand aufgeschaukelter Narretei zu geraten…  

Aber Voraussetzung für den Barbarossa-Komplex ist natürlich das tiefe Vertrauen in eine wohlwollende, weitsorgende und dem Gemeinwohl dienende „Obrigkeit“. Nur: die gibt’s nicht mehr. Was sich auf den Stühlen des Reichtags herumdrückt sind folgsame Untertanen einer Obrigkeit, die ihren Namen nicht nennt.

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Corona Fortsetzung

Auch nach den per Mitte September aktualisierten amtlichen Zahlen gilt weiterhin: Es gibt keine Epidemie, und es wird sie auch nicht geben.

Die Gespensterepidemie im September 2020

Hier ist die Aktualisierung meines Eintrags vom 10. Mai und der mit einer Aktualisierung der dort gezeigten Sterbetafeln 2016 bis 2020, hier nach Monatsdaten vom 1. Januar bis zum 13.September, dem letzten Datum, für das Zahlen aus dem laufenden Jahr vorliegen. Deswegen werden auch die Vorjahre bis zu diesem Datum gezeigt und aufsummiert.

Als Lesehilfe:

In der letzten Spalte sehen Sie die Summe der standesamtlich registrierten Sterbefälle in den Jahren 2016 bis 2020, jeweils vom 1. Januar bis zum 13. September. Dies ist die einzige Zahl, die über ein epidemisches Geschehen oder Nichtgeschehen in Deutschland zuverlässig Auskunft gibt.

1. Sie zeigt, daß es eine Übersterblichkeit und damit eine Corona-Epidemie 2020 in Deutschland nicht gab. Die Zahl der Sterbefälle im laufenden Jahr liegt ziemlich exakt im Durchschnitt der letzten fünf Jahre und ist damit epidemisch völlig unauffällig. Die zum Stichtag (13. September) vom RKI vermeldeten 9.349 „an-und-mit-Corona-Verstorbenen“ haben offenbar (infolge einer bisher unbekannten Wechselwirkung) die Zahl der zu diesem Datum „an-und-mit-Altersschwäche-Verstorbenen“ um etwa die gleiche Zahl gesenkt.

2. Auch die Monate des Jahres 2020 bleiben bis auf den April völlig unauffällig. Im April 2020 lagen die Sterbefälle um fast 5.898 (und damit um 7,6%) über dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Am 22. März trat die Kontaktsperre für Alten- und Pflegheime in Kraft.  Die Universität Bremen weist hier darauf hin, daß etwa 60% aller „an-und-mit-Corona-Verstorbenen“ pflegebedürftige, in Pflegeheimen oder von Pflegediensten betreute Personen waren, obwohl deren Anteil an den „bestätigten Fällen“ des RKI nur 8,5% beträgt. Die Insassen der kontaktgesperrten Pflegeheime traf es besonders: Hier lebt nur knapp 1% der Bevölkerung, das aber 50% der „Corona-Toten“ stellte.

Eine erste Welle gab es also nicht. Trotzdem war die Politik in den letzten Wochen ebenso eifrig wie erfolglos bemüht, eine zweite loszutreten. Dafür wurde die Anzahl der Tests drastisch ausgeweitet, zum Exempel von der

  • 21. Kalenderwoche (18.5. bis 24.5.): 353.457 Tests mit 5.218 Positivfällen und einer Positivrate von 1,50% auf
  • 35. Kalenderwoche (24.8. bis 30.8.): 1.101.299 Tests mit 8.178 Positivfällen und einer Positivrate von 0,74%.

Trotz dieser erfreulichen Enzwicklung zu einer fast halbierten Positivrate barmten Politik und Medien in gewohntem Zwiegesang über dramatisch steigende (im Beispiel um 64%) wöchentliche Fallzahlen deren absoluter Anstieg aber allein aus der verdreifachten Zahl von Tests resultiert.

Fazit des Ganzen: Es ist eine Inszenierung, was man an den hier gezeigten Zahlen auch dann ablesen kann, wenn man nicht weiß, daß es zugrundeliegende Drehbücher gibt. Die gibt’s aber und man kann das wichtigste und detaillierteste hier herunterladen: Event 201. A high-level pandemic exercise der John-Hopkins-Unerversity, des Weltwirtschaftforum und der Gates-Stiftung vom 18.Oktober 2019

Corona und die Medien 1: Branchenreport Bestattungsgewerbe

Die Verwandlung aller Medien in einen Hintergrund- und Begleitchor für Regierungssprecher hat neben der Wahrheit auch unschuldigere Vergnügen gekostet wie die Freude an sarkastischer, spöttischer, satirischer Kritik in kaustischen Texten. Die medialen backing vocals sind dazu gar nicht mehr in der Lage, es fehlt an Sprachkraft und jeglichem Humor. Sie beschränken sich auf rhythmisches Klatschen.

Sarkasmus kommt, wenn überhaupt, dann auf leisesten Sohlen. wie zum Beispiel bei Christian Geinitz in der FAZ vom 20.7.20. Geinitz hatte die gloriose Idee, sich nach dem Befinden des Bestattungsgewerbes zu Zeiten einer wütenden Seuche zu erkunden und wähnte, es in äußerster Anspannung vorzufinden. Stattdessen:

„Es versterben viel weniger Menschen als sonst“, sagt die Inhaberin eines Frankfurter Unternehmens, das zu normalen Zeiten fünfzehn Menschen im Monat unter die Erde bringt, „…seit Ausbruch der Pandemie Ende Februar sind es nur noch fünf. Deshalb hat sie ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.“ Den erschreckenden Mangel an Bestattungsobjekten erklärt sie sich mit der Tatsache, daß in den Krankenhäusern kaum noch operiert werde. Diesen Ausfall könne auch Corona nicht ausgleichen. Zur Erinnerung: Ernst Jünger in hohem Alter: „Meidet die Ärzte.“

Corona und die Medien 2: Hier kocht der Chef noch selbst

Stefan Aust, Herausgeber von Springers Die Welt ist immer mal wieder für einen Ausbruch aus dem PC-Gatter gut. Den unternahm er am 9.9.20 auch hinsichtlich des Corona-Wahns, indem er u.a. die oben in der Tabelle thematisierte und beantwortete Frage nach einer pandemiebedingten Übersterblichkeit stellte. Aust machte sich nach eigenen Angaben also an die Arbeit und irrte durch die Zahlenlabyrinthe des Statistischen Bundeamtes, woran er fast verzweifelt wäre, wenn ihm nicht der Inhaber der Hamburger Block-House-Restaurantkette Eugen Block beigesprungen wäre, der zudem noch „seinen mit Zahlen und Computern geübten Controller“ beigebracht hatte. Gemeinsam gelang das Werk eines durchaus erhellenden Artikels.

Die Autoren-Seite von Austs Zeitung Die Welt zählt etwa 200 Namen. Was um alles in der Welt machen die eigentlich den ganzen Tag und wofür werden die bezahlt, wenn der Chef zu einer kleinen statistischen Recherche und Auswertung die Kapazitäten seines Fleischversorgers in Anspruch nehmen muß?

Hohe demokratische Reife … Einsicht in die Schlangengrube

Knapp ein Drittel der Deutschen hat nach einer Untersuchung der Konrad-Adenauer-Stiftung einen „Hang zu Verschwörungstheorien“. Auf die Frage, wer denn der Träger einer solchen Verschwörung sei, antworten sie eher unbestimmt: Reiche Familien, Banken, Kapitalfonds, weltweit agierende  Großunternnehmen, Regierungen, Geheimdienste. Mehr kann man nicht erwarten: Es ist halt schwierig, beim Blick in eine Schlangengrube genau auseinanderzuhalten, welches vordere Schlangenende da gerade mit welchem hinteren Ende zuckt.

Die Schlangengrube 1: Die Pressetrusts

Die großen Medientrusts der Welt sind Alphabet/Google (Umsatz 67 Milliarden), Comcast (67 Mrd), Walt Disney Corporation (44 Mrd), News Corp (33 Mrd.), ViacomCBS Inc (24 Mrd.). Wer sich ihre größten Anteilseigner ansieht, muß sich nicht viel merken: Immer an vorderster Stelle dabei: Blackrock und die Vanguard Group. Wenn als größter Anteilseigner ausnahmsweise mal ein anderer Name erscheint (wie etwa bei  News Corp  die Row Price Inc.), dann schaut man auf dessen größte Anteilseigner und entdeckt: Blackrock und die Vanguard Group. An der Axel Springer SE hat sich jüngst die amerikanische KKR & Co. Inc. (Kohlberg Kravis Roberts & Co.) mit  47,62% beteiligt. Größte Anteilseigner der KRR sind … Blackrock und die Vanguard Group. Man sieht: Die Hydra hat nur noch wenige Köpfe, dafür wuchern ihre Schwänze.

Auch da muß man durch …

Zur deutschen Energiepolitik gehört die absurde Idee, Bauern dafür zu subventionieren, daß sie Lebensmittel anbauen und vermodern lassen und die dabei entstehenden Faulgase zu Wärmegewinnung verbrennen. Energiebilanziell ist das ein Verlustgeschäft und landschaftlich die reine Katastrophe:

Das Münsterland …

Das Münsterland im Dienst der „Energiewende“

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Verschwörungstheoretiker…


Verschwörungstheoretiker…

Politik und Medien sind in großer Sorge, weil Verschwörungstheoretiker aus dem Internet ausgebrochen sind und – Gott sei bei uns! – im Mai 2020 jeden Samstag leiblich auf Marktplätzen erscheinen, um sich dort mit maskierungsmüden Staatsbürgern gegen die Weltdemokratie, die Weltgesundheit und das Menschenrecht auf Impfzwang zu verschwören.

… und Verschwörungspraktiker (fraktioniert)

Es gibt eine merkwürdig ungreifbare Formation, die innerhalb und außerhalb der nationalen und übernationalen Institutionen wirkt und als Organisator der Staatsfinanzierung mit sehr viel Erfolg Politikgestaltung aus dem Hinter- und Untergrund treibt und zwar mit den Mitteln medialer Propaganda, banalen Lobbyismus‘, der Intrige, der Bestechung, der Erpressung und eines globalen Klientelismus, der Gefolgsleute gerne auch mit Staatsämtern gratifiziert.

Nennen wir diese Formation die „Verschwörungspraktiker“ oder die „Ehrenwerte Weltgesellschaft“. Ihre Existenz wird unter Informierten nur selten bestritten, aber immer beschwiegen. Da herrscht Omertà. Was aber kaum ein „V-Theoretiker“ in Rechnung stellt, ist die Tatsache, daß diese „V-Praktiker“ keinen monolithischen Block bilden. Auch hier gibt es zwei antagonistische, teil- und zeitweise gegeneinander arbeitende Fraktionen. Immanuel Wallerstein, der im vergangenen Jahr verstorbene, zu Lebzeiten aber gut vernetzte Doyen der „Weltsystemforschung“ hat dies in einer seiner letzten Veröffentlichungen* erstaunlich offen mitgeteilt. Der „Geist von Davos“ ist dabei, wie er selbst sagt, nur ein beliebiges Etikett, mit dem er die Gruppe auszeichnet, die ich oben die „Ehrenwerte Weltgesellschaft“ genannt habe.

„Das Lager des »Geistes von Davos« ist tief gespalten. Eine Gruppe befürwortet unmittelbare und langfristige Repression und hat ihre Mittel in den Aufbau einer bewaffneten Organisation gesteckt, um die Opposition zu zerschlagen. Es gibt aber auch eine andere Gruppe, die Repression auf lange Sicht für unwirksam hält. Sie befürwortet die Lampedusa-Strategie, alles zu verändern, damit alles beim Alten bleibt. Man spricht von Meritokratie, grünem Kapitalismus, mehr Gerechtigkeit, mehr Vielfalt und einem offenen Ohr für die Rebellischen – alles aber im Geiste der Abwendung eines Systems, das auf mehr Demokratie und Gleichheit beruht.“

*Immanuel Wallerstein u.a.: Stirbt der Kapitalismus? Fünf Szenarien für das 21. Jahrhundert. Frankfurt a. Main 2014, Seite 45.

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Corona-Konspiration?

Corona-Konspiration?

Zu Beginn wohl eher nicht, wie man an den kopflosen und unabgestimmten Reaktionen der Regierungen ablesen kann. Ab Mitte März scheint dann jemand daran erinnert zu haben, daß doch genaue Fahrpläne für diese Situation vorliegen, einerseits in den „Scenarios for the future …“, die die Rockefeller-Stiftung und das Global-Business-Network des Peter Schwartz schon 2010 vorgelegt hatten, andererseits in einem Planspiel, das die in Corona-Angelegenheiten allgegenwärtige John-Hopkins-Universität, die Bill-Gates-Foundation und das Weltwirtschaftsforum im Oktober 2019 unter dem Titel Event201 durchgeführt hatten. Norbert Häring hat die Zusammenhänge hier und hier genauer betrachtet.

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Die Gespenster-Epidemie

Dies sind die vom Statistischen Bundesamt vierzehntägig fortgeschriebenen Zahlen der Sterbefälle in Deutschland, (per 26.4.2020) aus denen man mit mehr Mühe als eigentlich notwendig wäre, folgende Vorjahresvergleiche ziehen kann:

Oder grafisch:

Die Sterbefälle des Jahres 2020 lagen per 26. April auf der Höhe des epidemologisch unauffälligen Vorjahres, aber um 15.000 unter denen des Jahres 2018 und um 10.000 unter denen des Jahres 2017, beides Jahre, deren erste Quartale von einer stärkeren Grippewelle geprägt waren.

Fazit: Jedenfalls in Deutschland gab es keine Epidemie, die sich in den Sterbetafeln der Bevölkerung ausgedrückt hätte. Die hier verwendeten amtlichen Sterblichkeitsdaten sind der einzige zuverlässige Indikator dafür.

Zum Stichtag der Tabellendaten vom 26. April 2020 (in Klammern die Daten des 24. Mai) zählte das Robert-Koch-Institut (RKI) 154.175 (178.281) „Bestätigte Infektionen“, 112.000 (160.300) „Genesene“ und 5.640 (8.247) „im Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbene“. Daraus läßt sich die Zahl der jeweils aktuell Infizierten berechnen: Am 26. April waren 36.535, am 24. Mai sind es 9.734.

Die Zahl der „aktuell Infizierten“ (= Bestätigte Fälle minus „Verstorbene“ minus „Genesene“ wurde vom RKI nie mitgeteilt (und in der Folge von der Presse ebensowenig); vermeldet wurde nur die Zahl der kumulativ sich auftürmenden „Bestätigten Fälle“, die eine Resultante der stark ausgeweiteten Tests war. Der Kurvenverlauf der zum jeweiligen Stichtag aktuell Infizierten wurde schon in der ersten Aprilhälfte – also vor 6 Wochen – gebrochen; er drehte ins Negative. Die Maskenpflicht wurde in der zweiten Aprilhälfte ausgerufen. Die folgende Grafik zeigt die Kurven nach den Situationsberichten des RKI.

„Bestätigte Fälle“, „verstorben“ und „genesen“ zeigen kumulierte Daten; „infiziert aktuell“ zeigt Stichtagsdaten.

Zu den bestätigten Fällen:

Die in Schnelltests gefundenen Antikörper sagen nicht einmal etwas über eine Erkrankung, noch viel weniger über die Todesursache aus; sie zeigen lediglich, daß der Organismus sich immunreaktiv mit dem Erreger auseinandergesetzt hat, möglicherweise erfolgreich. Die aufwendigeren PCR-Tests sind bekannt dafür, heute „positiv“, morgen „negativ“ zu melden und die im Körper kursierenden Nukleinsäuretrümmer regelmäßig fehlzudeuten.

In Deutschland sterben täglich durchschnittlich 2.800 Menschen, davon 80%, also etwa 2.200 bis 2.300 in einem Alter von über 70 Jahren Von den „im Zusammenhang mit einer Coronainfektion Verstorbenen“ gehörten 72% der Altersgruppe 80+, 87% der Altersgruppe 70+ und 96% der Altersgruppe 60+ an. Das durchschnittliche Sterbealter lag bei 82 Jahren und hatte damit die durchschnittliche Lebenserwartung (bei Männern 78,5 Jahren) bereits um 3,5 Jahre überstiegen. Das RKI hatte davon abgeraten, die tatsächlichen Todesursachen durch Obduktionen festzustellen. Dort, wo dies dennoch geschah, wie durch den Rechtsmediziner Klaus Püschel vom Universitätsklinikum Hamburg oder am Universitätsspital Basel lag die maßgebliche Todesursache immer in den Vorerkrankungen (oder eben der Altersschwäche) der hochbetagten und multimorbiden „Corona-Opfer“.

*

Ältere Menschen müssen körperlich aktiv bleiben, sonst steigt die Gefahr von Thrombosen und Embolien signifikant.“ Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel am 2.4.20 im Hamburger Abendblatt kritisch zu Ausgangssperren, Immobilisierung und Isolation alter Menschen.

6 Wochen später:

„Neue Erkenntnisse: Infektion mit Coronavirus kann zu Thrombose führen“ Frankfurter Rundschau am 12.5.2020

„Coronavirus: Lungenembolie und Thrombosen häufigste Todesursache.“ Merkur.de am 13.5.20

Wessen Opfer also?

Es ist ein Gespensterzug von 8.000 alten Menschen, die sämtlich an der Schwelle ihres Todes standen, aber zur Proklamation einer Pandemie noch benötigt wurden. Geschuldet waren ihnen Ruhe, Begleitung durch Angehörige und palliativmedizinischer Beistand. Stattdessen wurde der Kontakt zu Kindern und Enkeln unterbunden, und ihre Wohnstätte oder ihr Pflegeheim verwandelte sich in eine von Maskierten heimgesuchte Schreckenskammer. Wo sie das Unglück hatten, hospitalisiert zu werden, haben die fühllosen Anästhesisten auf den Intensivstationen sie häufig den Qualen einer invasiven Beatmung (Intubierung) ausgesetzt, die bei alten Menschen fast immer zum Tode führt.

Wer die beiden Generationen vor ihm bereits in den Tod begleitet hat, weiß, daß innerhalb der letzten Phase der eigentliche Todeszeitpunkt fast wie gewählt oder als Ergebnis einer letzten Entscheidung erscheint: Ein Nichtmehr- oder Zum-Ende-Wollen. Die Corona- Bedrängungen waren ein mächtiges Motiv für diese Wahl.

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Corona-Kollaterale:

Corona-Kollaterale:

  • Eine wohltätige Ruhe am Himmel und auf der Erde: Oben erstirbt das Donnergrollen der Urlaubsflieger, und unten läuft das (zwar von außen angetriebene, aber den ziellosen Mitlauf erzwingende) Hamsterrad aus Kinderwegschaffen, Job, Meeting, Kinderwiederherschaffen, Einkaufen, Fitness, Seriengucken mit deutlich geringeren Drehzahlen.
  • In den völlig überbesetzten Verwaltungen der Großunternehmen macht sich die Erkenntnis breit, daß es für die Prozesse völlig belanglos ist, ob da Dutzendschaften „Hochqualifizierter“ am Büroschreibtisch, im Heimbüro oder überhaupt nicht mehr auf ihre Bildschirme gucken. Schlechte Aussichten für die Myriaden von „Bullshitjobs“ (David Graeber) in den Verwaltungen.
  • Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war Deutschland die Apotheke der Welt. Jetzt sind selbst für Masken und Ascorbinsäure Importe nötig. Und die Fließbänder stehen, wenn ein Kleinteil aus China nicht just-in-time zur Stelle ist. Die Weltmarktabhängigkeit selbst bei lebenswichtigen Alltagsgütern ist dem Publikum während der Corona-Krise erstmals zu vollem Bewußtsein gekommen. Wo war die Opposition, um daraus ein strukturpolitisches Thema zu machen?
  • Der Handel stockt: Nach der Wiedereröffnung der Läden betrugen die Wochenumsätze 30 bis 50% der Vorcorona-Werte. Zu wenig für die Mieten. Die Leerstände kommen im Herbst.
  •  Ein Drittel seines diesjährigen Bruttoinlandprodukts steckt allein Deutschland in „Coronahilfen“. Dazu kommt ein Billionenprogramm der EU und ein weiteres als PEPP (“Pandemic Emergency Purchase Program”) der EZB. Wo landen diese Geldmassen und was bewirken sie? Wenn die Leistungsfähigkeit der Produzenten beeinträchtigt bleibt, aber die erstmals direkt bedachten Konsumenten einen Nachholbedarf befriedigen, kommt die von den Regierungen lang herbeigesehnte Inflation. Wenn die Produzenten volle Kapazitäten fahren können, aber die Konsumenten pessimistisch oder verunsichert bleiben, kommt die lang befürchtete Deflation.
  • Grenzen kann man schließen, sogar die zwischen den alten Duodezfürstentümern. Und so begab es sich, daß die Insassen von Autos mit Hamburger Kennzeichen zu ihrer äußersten Bestürzung schon im Kreis Storman als „fahrendes Volk“ verabscheut und des Landes verwiesen wurden.
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Fässer ohne Böden oder: Nur noch negative Margen ¹

Notenbanken haben den Auftrag, den Geldkreislauf zu sichern, so wie es einem Hausmeister obliegt, den Kreislauf heißen Wassers in einer Heizung zu gewährleisten. Schwund in Kreislaufprozessen deutet auf ein Leck (oder einen Fremdzapfer) hin. Der Hausmeister wird dem Mißstand auf den Grund gehen, die Notenbanken speisen einfach nach –„whatever it takes“.

Die Notenbanken sind die einzigen bilanzierenden Wirtschaftssubjekte im weiten Erdenrund, die ihr Eigenkapital per Knopfdruck erhöhen können, wenn sie die Kapitalzufuhr umgehend in die Welt verteilen und dabei allerlei „Wertschriften“ als Pfänder einsammeln. Von dieser Gunst machen sie exzessiven Gebrauch, so daß ihre seit 20 Jahren sich blähenden Bilanzen wirken, als seien sie von einer Hefegärung belebt. Um das Jahr 2000 hatten sie bei EZB und FED noch jeweils ein Volumen von 800 Milliarden Euro bzw. USD. In diesen Tagen des Jahres 2020 werden sie die Marken von 5 Billionen (EZB) oder 6 Billionen (FED) überschreiten. Einige weitere Kennzahlen, die den Geilwuchs des Finanzsektors illustrieren:

Kernkennzahlen Finanzen Euroraum 2000 bis 2020 in Billionen €

Durch einfache Division kann man feststellen, daß im Euroraum 1 € an Wachstum des Bruttoinlandsprodukts einen Einsatz von 2,11 € an Ausweitung der M3-Geldmenge und 1,26 € an Ausweitung der Staatsschulden erforderlich machte.

Die Verhältnisse sind im wörtlichen und übertragenen Sinn völlig „verrückt“. Wir sind im Bereich strukturell negativer Margen: Alles, was getan wird, kostet mehr als es einträgt.

Wo ist das Leck?

***

Öl unter Null

Am 20. April war es so weit: Rohöl, der Stoff, um den noch in jüngster Zeit allerlei Luftkrieg und Gemetzel stattfand, wurde in seiner amerikanischen Form (West Texas Intermediate =WTI) zu negativen Preisen gehandelt, also wie Abfall, dessen Entsorgung einen Preis hat. An diesem Handel waren allerdings weder Ölerzeuger noch Ölverbraucher beteiligt, sondern nur Spekulanten, die auf einen steigenden Ölpreis gesetzt hatten und nun zunächst von der russisch-saudi-arabischen Preiskabale zulasten der amerikanischen Fracking-Industrie und dann noch viel heftiger vom Einbruch des globalen Ölverbrauchs durch den Corona-Lockdown auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Sie mußten ihre kreditgehebelten Optionen auf Öl loswerden – koste es, was es wolle –, denn die Broker verlangten Nachschuß. Wer mit dieser Warentermin-Marginalie seinen Optimismus hinsichtlich unserer Energieversorgung füttern will, begeht einen Kardinalfehler. Wie in allen Rohstoffmärkten ist auch beim Rohöl zunächst einmal der spekulative Handel mit Derivaten preisbildend. Er übersteigt die physischen Geschäfte um das Zwanzigfache.

In einem Aufsatz in der 2018er Sommerausgabe der Tumult hatte ich vom bevorstehenden „Ende der Reichlichkeit“ gesprochen, weil sich in der Energiegewinnung mit atemberaubendem Tempo das Gesetz fallender Grenzerträge zur Geltung bringe. Hier nur in Kurzform und etwas salopp (auch was Periodisierung und Verhältniszahlen angeht):

In den vergangenen 70 Jahren gab es unter Energiegesichtspunkten drei einander schnell ablösende Zeitabschnitte:

Die 1:50-Jahrzehnte (ca. 1950 bis 1970), in denen mit 1 Barrel Öl 50 neue Barrel Öl gefördert, aufbereitet und bereitgestellt werden konnten. Aus dem Verhältnis 1:50 entsprang der Massenwohlstand der Nachkriegszeit; Arbeit und Kapital teilten sich den springflutartigen Überschuß im Verhältnis 3:1.

Die 1:18-Jahrzehnte (ca.1970 bis 1990), in denen mit einem Barrel Öl 18 neue Barrel Öl gefördert, aufbereitet und bereitgestellt werden konnten. Das verengte Verhältnis schmälerte die Verteilungsspielräume zulasten beider Seiten, Arbeit und Kapital. Die Staaten machten sich als Lückenbüßer bereit und sprangen mit steigenden Staatschulden in die Wohlstandsbresche; die Finanz- und die privaten Akteure folgten. Die nachfolgende Grafik zeigt die in den 80er Jahren abhebende Schuldenkurve am Beispiel der USA (Schulden der Körperschaften, Banken, Nichtbanken und Privaten). Die Verläufe in Europa waren ähnlich, wenn auch zunächst flacher.

Die 1:10-Jahrzehnte (ca. 1990 bis 2010), in denen mit einem Barrel Öl nur noch 10 neue Barrel Öl gefördert, aufbereitet und bereitgestellt werden konnten. Der weiter geschrumpfte Überschuß wurde schmerzlich. Der Wohlstand schmolz tatsächlich. Die Schuldenmassen wuchsen kompensatorisch.

Das 1:5-Jahrzehnt (ca. 2010-2025/2030), in denen mit einem Barrel Öl nur noch 5 neue Barrel Öl gefördert, aufbereitet und bereitgestellt werden können. Die weiter gestiegenen Schuldenvolumina hatten einen Finanzsektor aufgeblasen, der die Realwirtschaft inzwischen um das Fünffache überwachsen hat. Die Finanzökonomie simulierte mathematisch, was in der physischen Wirtschaft mangels eines Energieüberschusses nicht mehr realisiert werden kann: Wertschöpfung.

Das 2:1-Jahr: (202x/203x), in dem 2 Barrel Öl nötig sind, um 1 Barrel Öl zu fördern, aufzubereiten und bereitzustellen. Die Periode ist logischerweise nur sehr kurz, wenn sie sich auch tatsächlich über etliche Jahre erstrecken wird, weil die hier skizzierten Wirkungen des Ertragsgesetzes je nach Energierohstoff und Fördergebiet unterschiedlich scharf einschlagen. Die Erdgasvorkommen werden nach Wegfall des Erdöls sehr schnell verbraucht. Die erneuerbaren Energien spielen keine Rolle oder nur eine lokale in verfallenden industriellen Großstrukturen. Für den Umstieg von einer thermoindustriellen auf eine elektroindustrielle Gesellschaft (mit Kernkraft als zentraler Quelle) fehlen sowohl die Zeit als auch die Energieüberschüsse.

Der Preis der Barrels Öl wird schließlich gegen unendlich gehen, trotzdem wird niemand mehr fördern, womit dann auch erwiesen wäre, daß keineswegs alles eine „Frage des Preises“, sondern letztlich alles eine Frage der Energie ist.

Die kleine Skizze macht deutlich: Die Leckage-Verluste, von denen oben im Zusammenhang mit der „what-ever-it-takes“- Verzweiflung der Zentralbanken die Rede war, lassen sich auch mit weiteren Fantastilliarden nicht ausgleichen. Sie geschehen in der Welt der wirklichen Wirtschaft, wo alle finanzmathematischen Konstruktionen zuschanden werden. Geld läßt sich drucken oder noch unkörperlicher durch eine Buchung schaffen. Energie nicht, Energie im Überschuß noch viel weniger. Und „Wirtschaften“ ist niemals etwas anderes als

Energiemanagement. Alles andere ist nur eine Simulation.

[1] Geldmenge M3 = Banknoten/Münzen+ Bargeldumlauf Nichtbanken+Sichteinlagen+Geldmarktfonds, Repoverbindlichkeiten, Geldmarktpapiere und Bankschuldverschreibungen.

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Nicht mit mir

Eben in einem münsterländischen Raiffeisenmarkt. Ein älterer Bauer in grünem Drillich zu einer Verkäuferin, die ihm unter Hinweis auf das kommende Tragegebot einen Mundschutz verkaufen will: „Bliww mi wech, Fastaomd, mökt sin.“ (Bleib‘ mir weg, zu Karneval vielleicht).

Die Generationen Fahrradhelm und folgende werden sich hingegen auf obrigkeitliche Weisung hin auch eine Pappnase aufsetzen, um damit eine Gefährdung ihres höchsteigenen Selbst zu mindern und ihre tugendhafte Folgsamkeit nach allen Seiten kundzutun. Und sie würden gleichzeitig jeden Pappnasenverweigerer als „Men!-schen!-feind!“ anklagen, was aber aufhört, sobald diese gröber gewirkten Naturen ihnen für ihre Schelte Backpfeifen zum Tausch anbieten.

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Das Ende vom Lied: Das Paradox der Prophylaxe

Wenn in einigen Monaten klar ist, daß es 2020 in Deutschland keinerlei pandemiebedingte Übersterblichkeit gab, wird die Politik sich hinsichtlich ihres zunächst kopflosen und dann geradezu bösartigen Umgangs mit einer Gespensterpandemie des Watzlawickschen „Patentrezepts“ erinnern: Ein Mann bemüht sich in Wien, Elefanten durch lautes Händeklatschen zu verscheuchen; dem Einwand, daß es diese Tiere hier doch gar nicht gäbe, begegnet er mit triumphaler Mine à la „Eben! Sehen Sie!“ und klatscht selbstzufrieden weiter.

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Corona macht die Grünen bleich: Vom fliegenden Robert und seiner Gefährtin

Corona macht die Grünen bleich: Vom fliegenden Robert und seiner Gefährtin

Die beiden Knuffelduffel-Kuschelwuschel an der Parteispitze der Grünen kranken derzeit an einem Aufmerksamkeitsdefizit. Nachdem sie 2018 erfolgreich Renate „Kratzbürste“ Künast und Simone „Zankteufel“ Peters (bei denen jeglichem schwante, sie ließen sich allnächtlich in der Kunst des Giftmischen unterweisen) aus den Talkshows gedrängt hatten, gewannen Robert und Annalena, huhu, die Herzen der zagenden Wähler im Sturm: Der Robert als ein Mann, der es in der Disziplin des Nachdenklich-Guckens zu großer Meisterschaft gebracht hatte, und seine Gefährtin, die Annalena-Pauline, mit bezaubernder Vorwitzigkeit, wenn sie etwa‚ „mit leichtem Mut und Sing und Sang“, den Strom aus ihren Windkraftwerken im Netz abspeichern will, wie sie’s mit ihren Urlaubsbildern ja auch tut.

Doch in der Unterhaltungsbranche folgt schnellem Aufstieg oft ein jäher Absturz.

Und so könnte es sein, daß in der grünen Bundesgeschäftsstelle bald dieses Bild an den Höhenflug des Robert Habeck, Ex-Bundeskanzler-in-spe, erinnert, mit einer Plakette, auf der geschrieben steht:„Und sein Hut flog weit voran/Stieß zuletzt am Himmel an/Wo der Wind sie hingetragen/Ja! das weiß kein Mensch zu sagen.“

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Wenn Sie die Grünen beim Teufelalternativ auf dem Blocksberg …

… aber keinesfalls in Staatsämtern sehen wollen, sollten Sie sich mit mir für diese klitzekleinen Wahlrechtsänderungen einsetzen:

  1. Abschaffung des Frauenwahlrechts. Folge: ein Minus von 30% der grünen Wahlergebnisse,
  2. Abschaffung des Wahlrechts aller Staatsbediensteten und aller anderen, aus Steuermittel alimentierten Erwerbstätigen (insgesamt etwa 12 Millionen). Folge: ein Minus von 85% der nach 1 verbliebenen Wählerstimmen.

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Schon wieder: Fassungslosigkeit bei SPON:

„Student erhält für rassistische Abschlussarbeit ein ‘sehr gut‘. Ein österreichischer Student will mit seiner Bachelorarbeit den Einfluss der ‚Rasse‘ eines Menschen auf dessen Stimme belegen“. Die Hochschule weigert sich beharrlich, dem Autor – wie der Spiegel und andere Feingesinnte dringend fordern – den Titel abzuerkennen. Wo soll das hinführen? Der nächste rassistische Bakkalaureus wird künftig noch einen Einfluß der Rasse eines Menschen auf seine Hautfarbe behaupten. Schrei, Kreisch, Ohnmachtsdunkel! Spiegel-Autorin Lisa Duhm (Jahrgang 1991) kommt von Dein Spiegel, dem Hamburger Kinderspiegel mit „Kindernachrichten aus aller Welt“, und ihr dortiges, vorschuljournalistisches Wirken hat ihr den „Medienpreis der deutschen Kindernothilfe“ eingetragen. Dein Spiegel und Der Spiegel sind infolge einer Verzwergung des letzteren mittlerweile auf Augenhöhe, so daß der Einsatz des Kinderpersonals auf dem dümpelnden Mutterschiffchen ganz folgerichtig ist.

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Womit hab’ ich es nur verdient, mich auf meine alten Tage in einem Irrenhaus wiederzufinden, zudem in einem, für dessen Insassen die zukunftsverdüsternde Wahrheit gilt: Je jünger, desto gaga.

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Rahmstorf und Drosten: Brüder im Geiste der Beflissenheit

Stefan Rahmstorf vom mit Recht so berüchtigten Potsdam-Institut für Klimaforschung war tatsächlich tölpelhaft genug, auch in Sachen Corona das Wort zu ergreifen. Am 16. März meldete er sich auf dem science-sceptical-Blog mit einem Beitrag zum Thema „Wissenschaftsleugnung in Zeiten von Corona. Seine Einlassungen zum Thema Corona überstiegen das journalistische Verlautbarungsniveau um keinen Deut, aber er nutzte die Gelegenheit, eine Leidens- und Schicksalsgemeinschaft aus Klimatologen und Virologen zu proklamieren, denn beide seien vom Bösen Feind verfolgt, der nicht nur das Klima und den Virus, sondern gar die Wissenschaft selbst leugne.

Die Rechtgläubigen und „Der böse Feind“

Zu Herrn Rahmstorfs Gewerbe… Sonne + Wolken statt CO2

Wer seinen fünf Sinnen mehr traute als einer politisch in Dienst genommenen Wissenschaft, war während der 30jährigen Debatte um die globale Erwärmung stets konsterniert darüber, daß der 0,039%-Anteil eines Spurengases in der Atmosphäre die Temperaturen auf der Erdoberfläche bestimmen sollte, während die eigenen Sinne bekunden: Die Sonne und die Wolken tun es. Letztere moderieren, indem sie aufziehen, die Temperatur an jedem glühenden Julitage und in jeder sternklaren Frostnacht nach unten oder oben, und zwar nicht um 0,13° C Celsius, sondern gleich um 5° C oder mehr. Die IPCC-Klimatologen kennen allerdings gar keine Wolken; weil deren Bildung und Dichte sich schlicht nicht parametrisieren und modellieren läßt. Deshalb begnügen sie sich mit dem Wasserdampf, derals solcher aber praktisch keinen Einfluß auf die irdischen Temperaturen hat.

Es gab während der ganzen Zeit eine wissenschaftliche Opposition gegen die (im Grunde kindische) Annahme, daß die Ursachen irdischer Klimaänderungen allein irdischen oder gar menschlichen Ursprungs seien. Auf den Planeten wirken mächtige Kräfte irdischer, solarer, orbitaler, galaktischer und kosmischer Herkunft dauernd oder zyklisch ein. Das müssen die IPCC-Klimatologen vergessen, denn wenn sie diese Kräfte in Rechnung stellten, dann bliebe keinerlei Raum für eine Wirkung ihrer Spurengase. Und so behauptet Georg Feulner vom Potsdam Institut zum irdischen Temperaturgeschehen allen Ernstes auf Welt-Online: „Es gibt einen Einfluß der Sonne, aber er ist klein“ Woher zieht man den Mut zu solch absurden Aussagen? Richtig, allein aus der Verzweiflung!

Es gab immer Physiker, die diese absurde und interessengesteuerte Einschränkung der Wirkfaktoren nicht akzeptierten. Dazu gehören etwa Jan Veizer und Nir Shaviv und Hendrik Svensmark. Als Treiber des irdischen Klimas und seiner Veränderungen gelten ihnen die magnetischen Sonnenzyklen, die mittelbar, nämlich in dem Maße, in dem sie bestimmte kosmische Partikelstrahlung fördern oder unterdrücken, auch die Wolkenbildung und die Wolkendichte beeinflussen. Und die Wolkendichte ist, ganz wie das Alltagverständnis es nahelegt, der bestimmende Faktor für die Oberflächentemperatur der Erde.

Die so orientierten Forschungsansätze machen gerade einen mächtigen Sprung nach vorne, weil es ihnen mittlerweile gelungen ist, ein Temperaturmodell zu entwickeln, daß im Rücklauf die Kalt- und Warmphasen der letzten 1.000 Jahre (Mittelalterliche Warmzeit, Maundersminimum, Daltonminimum) mit hoher Genauigkeit trifft. Die „Globalen Zirkulationsmodelle des IPCC“ scheitern daran noch immer kläglich, was allein ein Beleg für ihre vollständige Untauglichkeit ist. Wer sich genauer informieren möchte, lese diese Studien aus Finnland, der Schweiz, Japan und England:

Sun’s impact on climate change quantified for first time

J.Kauppinen und P. Malmi (2019). No experimental evidence for the significant anthropogenic climate change

J. Kauppinen und P. Malmi. Major feedback factors and effects of the cloud cover and the relative humidity on the climate. arXiv e-prints, page arXiv:1812.11547, Dezember 2018..

https://arxiv.org/abs/1812.11547

Yusuke Ueno, Masayuki Hyodo, Tianshui Yang, Shigehiro Katoh. Intensified East Asian winter monsoon during the last geomagnetic reversal transition. Scientific Reports, 2019; 9 (1) DOI: 10

Zharkova, Valentina; Shepherd, Simon; Popova, Elena; Zharkov, Sergei.: Heartbeat of the sun from principal component analysis and prediction of solar activity on a millenium timescale

Nur nebenbei: Modelle, die diese solarkosmischen Parameter in den Mittelpunkt stellen, sagen für einen 30jährigen Zeitraum ab 2020 ein Solares Superminimum mit einer erheblichen Abkühlung voraus

„… und bewundern seine Werke“ – Hoimar von Ditfurth zu dem großen Lebenskreislauf von Sauerstoff und Kohlenstoff

„Bevor die Pflanzen auf der Erdoberflache erschienen, war die Erdatmosphäre praktisch frei von Sauerstoff. Als die Pflanzen ihn zu erzeugen begannen, gab es noch niemanden, dem er hatte nützen können. Er war Abfall. Dieser Abfall reicherte sich in der Atmosphäre unseres Planeten mehr und mehr an bis zu einem Grad, der die Gefahr heraufbeschwor, daß die Pflanzen in dem von ihnen selbst erzeugten Sauerstoff würden ersticken müssen.

In dieser kritischen Situation holte die Natur zu einer gewaltigen Anstrengung aus. Sie ließ eine Gattung ganz neuer Lebewesen entstehen, deren Stoffwechsel just so beschaffen war, daß sie Sauerstoff verbrauchte. Während wir gewohnt sind, die Pflanzen einseitig als die Lieferanten des von Tieren und Menschen benötigten Sauerstoffs anzusehen, .. stehen (wir) unsererseits im Dienste pflanzlichen Lebens, das in kurzer Zeit erlöschen würde, besorgten wir und die Tiere nicht laufend das Geschäft der Beseitigung des als Abfall der Photosynthese entstehenden Sauerstoffs.

Die Stabilität der wechselseitigen Partnerschaft zwischen dem Reiche pflanzlichen Lebens und dem von Tier und Mensch ist ganz sicher nicht so groß, wie es die Tatsache vermuten lassen könnte, daß sie heute schon seit mindestens einer Milliarde Jahren besteht. Es gibt viele Faktoren, die ihr Gleichgewicht bedrohen. Einer von ihnen ist der Umstand, daß ein beträchtlicher Teil des Kohlenstoffs, der für den Kreislauf ebenso notwendig ist wie Sauerstoff –keine Photosynthese ohne Co2– von Anfangan dadurch verlorengegangen ist, daß gewaltige Mengen pflanzlicher Substanz nicht von Tieren gefressen, sondern in der Erdkruste abgelagert und von Sedimenten zugedeckt wurden. Dieser Teil wurde dem Kreislauf folglich laufend entzogen, und zwar, so sollte man meinen, endgültig und unwiederbringlich. Das Ende schien nur noch eine Frage der Zeit.

Wieder aber geschieht etwas sehr Erstaunliches: In eben dem Augenblick -in den Proportionen geologischer Epochen, in dem der systematische Fehler sich auszuwirken beginnt, erscheint wiederum eine neue Lebensform und entfaltet eine Aktivität, deren Auswirkungen die Dinge wie beiläufig wieder ins Lot bringen. Homo faber tritt auf und bohrt tiefe Schächte in die Erdrinde, um den dort begrabenen Kohlenstoff wieder an die Oberflache zu befördern und durch Verbrennung dem Kreislauf von neuem zuzuführen. Manchmal wüßte man wirklich gern, wer das Ganze eigentlich programmiert.“

Hoimar von Ditfurth: Zusammenhänge: Gedanken zu einem naturwissenschaftlichen Weltbild. Hamburg 1984, Seite 42

Wer auch immer: Klimatologen waren außen vor.

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Die neue Übersichtlichkeit: Wissenschaftliche Weltsichtpflichten

Die geschichtspolitisch bewährte Unterscheidung zwischen „Bekennern“ und „Leugnern“ hat sich in alle denkbaren Kontroversen ausgebreitet. Globalpolitisch legitimierte Glaubensinhalte wie die CO²-bedingte Klimaerwärmung, gelingende Energiewenden ins Windige und Sonnige, Feinstaub-Mortalität, die unterschiedslose Gleichausstattung von Geschlechtern und Kontinentbewohnerarten treffen fortan nicht mehr auf Widerspruch mit besseren oder schlechteren Argumenten, sondern nur noch auf „Leugner“ mit schlechtem Charakter. Bis in die naturwissenschaftl­­ich-technischen Fächer des universitären Wissenschaftsbetriebs hinein hat sich diese Dichotomie von „Bekennern“ und „Leugnern“ bereits durchgeprägt. Doch anders als in der Bergpredigt der Vater im Himmel, lassen die Bürokraten die Sonne nicht aufgehen und den Regen nicht fallen über Gerechte und Ungerechte, über Bekenner und Leugner, sondern strafen letztere wegen ihres schlechten Charakters mit dem Entzug von Forschungsmitteln und öffentlicher Wahrnehmbarkeit. Was bleibt sind „Opportunisten unter sich“, also die Alleinanwesenheit eines schmiegsamen Ja-Sager-Typus, der allerdings noch nie etwas gebacken, geschweige denn erdacht und gebaut gekriegt hätte.

Eine Gesellschaft, die sich derart von ihren Erkenntnisquellen und Potentialen abschneidet, mag an gutem Gewissen gewinnen, aber freilich nur unter völliger Dreingabe ihrer Realitätstüchtigkeit. Die Folgen werden täglich augen- und ohrenfälliger: Neues kommt nicht in die Richte, und im alten Gebälk knirscht und knarrt es so, als sei der Geist seiner Erbauer in Wallung geraten und stehe kurz vor einem Wutausbruch.

Ein neuer Autor von Rang: Michael Beleites

Michael Beleites, ein Mann mit bewegter Biographie und demnach großer Lebenserfahrung, begnadeter Ornithologe, DDR-Umweltschützer, Landwirt, Politiker, Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen – und seit 2014, als die erste Auflage seines Buches Umweltresonanz – Grundzüge einer organismischen Biologie auch ein Naturforscher von hohem Rang. Gegen die ideologisch verklemmte „Synthetische Evolutionstheorie“ macht er geltend, daß die Natur und ihre Arten nicht in einer ständigen, von Mutation, Selektion, Konkurrenz und Gendrift vorangetriebenen Veränderung gefangen ist, sondern – im Gegenteil – Ordnungskräfte wirksam sind, die die Arten und ihre Varietäten in einer genetischen Kohärenz sichern und fixieren. Das Buch ist auch ein Angriff auf das noch herrschende, aber brüchig werdende Evolutionsparadigma, aber ein Angriff mit einer sehr viel subtileren Argumentation als die, die man aus der kirchlichen oder antiatheistischen Opposition gewohnt ist.

Wir nehmen sein Buch zum Anlaß, eine neue Reihe zur Kritik der modernen naturwissenschaftlichen Scholastik zu eröffnen. Sie heißt Natur.Wissenschaft.Philosophie. An weiteren Manuskripten sind wir interessiert.

Im Sommer 2020 erscheint bei uns ein neues Buch von Michael Beleites unter dem Titel Degeneration und Regeneration. Biologische, ökologische und soziale Perspektiven. Darin nimmt er den in seinem Großwerk gewonnen und ausgearbeiteten Begriff der „Umweltresonanz“ als Ausgangspunkt für Überlegungen zu einer Überwindung des degenerativen und entropischen Zugs, den die Gegenwart unübersehbar angenommen hat. Bestellinformationen zu dem Titel folgen.

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Mit den Wölfen heulen

Von Thomas Hoof vom 1. Juli 2016.

Die östlichen Landkreise Niedersachsens erfreuen sich einer steten Zuwanderung von Wölfen aus Transelbien. Jedem einzelnen von ihnen, der naß aus der Elbe steigt, wird von Wolfsberatern, Wolfsexperten, Wolfsbotschaftern, Naturschützern sowie erhitzten Girlies im Rotkäppchenkostüm ein herzlicher Empfang bereitet mit viel Applaus und dargereichten Schokoladenlämmern. Und der Nabu hält Transparente bereit mit der Aufschrift »Ahuu – Willkommen Wolf«. Nur die Schäfer, die Schafe und die Schäferhunde auf dem Deich fluchen, blöken oder knurren.

Dieser Willkommenskultur tat es zunächst auch keinen Abtrag, daß die zugewanderten Wölfe, sich keineswegs, wie erwartet, scheu und flüchtig zeigten, sondern ganz im Gegenteil Tuchfühlung suchten, indem sie mit Joggern um die Wette liefen, eine Frau mit Kinderwagen aus der Nähe bestaunten, Bauern interessiert bei der Feldarbeit zusahen und hellichten Tags durch die Dörfer stromerten. Das Beruhigungsgemurmel der vereinigten Wolfsfreunde war etwas undeutlich, klang aber immer wie »Die woll’n doch nur spielen.« Als aber ein Rüde sich direkt in der Nachbarschaft einer Flüchlingsunterkunft niederließ und durch isegrimmiges Betragen den Verdacht nährte, daß er selbst den willkommenskulturellen Geboten nur mit halbem Herzen anhange, da war, wie eine lokale Netzzeitung hier berichtet, schnell »Schluß mit lustig«.

Der Landesumweltminister stellte sich beherzt vor die bedrohten Flüchtlinge und versuchte es zunächst mit dem von seinen 120 haupt- und nebenamtlichem Wolfexperten stets propagierten Verscheuchungsmittel »Still stehen, laut schreien und mit den Armen fuchteln«, was aber hier wie in anderen Fällen in den Wölfen nur die Frage weckte »Was macht der denn da?« und sie zu neugierig-beschleunigter Annäherung bewog. Der Minister fluchte auf seine 120 Wolfsexperten und ließ strafeshalber einen echten, nämlich schwedischen Wolfvergrämungsexperten einfliegen, dem ein Ruf finsterer Entschlossenheit deswegen vorausging, weil er nicht nur fuchtelt, sondern sogar Knallkörper zündet. Der Wolfsrüde hatte sich inzwischen aber verpaart und sich mit seiner Fähe zum Zwecke weiterer Rudelbildung tiefer in den Wald begeben, so daß fremdenfeindliche Umtriebe von ihm nicht weiter zu befürchten waren. Das war die Hauptsache. Und als eine Frau, die Ihren Hund auf gewohnten Waldwegen spazierenführte, die spannende Erfahrung machte, von einem siebenköpfigen Wolfsrudel nachdrücklich, aber ohne Zahnwaffengewalt, aus dem Wald hinauseskortiert zu werden, wurde ihr vom örtlichen Wolfsberater bedeutet, sie hätte doch auch fuchteln müssen. Der Minister blieb diesmal zu Hause.

Ernsthafte Wolfsexperten mahnen seit längerem, daß der Wolf nur solange als »scheu« und »menschenflüchtig« gelten könne, wie ihm ein nexus idearum zwischen »Zweibeiner und Büchsenfeuer« eingebrannt sei. Wenn diese Assoziation sich verflüchtige, werde er ganz zwangsläufig den unbeholfenen Zweibeiner in sein Beuteschema einordnen. Sein heutiges Interaktionsbedürfnis sei nur die Vorstufe dazu. Ich fürchte, daß auch hier sich zeigen wird: Irren ist menschlich, nur immer irren ist gutmenschlich.

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Maasregeln zur Fleischbeschau.

von Thomas Hoof vom 15. April 2016.

Heiko Maas ist Lafontaines größter Irrtum und einer jener „pueri aeterni“ (hiesig und in Einzahl: ’n ewiget Jüngelken), die derzeit im Gefolge würdiger Matronen daran mitwirken, ein burleskes Gouvernantenregime aufzurichten. Sein größtes politisches Verdienst war es übrigens, als deren Spitzenkandidat den Stimmenanteil der SPD im Saarland zwischen 1999 und 2009 von 45 % auf 25 % herunterzubringen. Auch seinen Beitrag zum derzeitigen Sinkflug der Bundes- SPD muß er sich von niemandem kleinreden lassen. Es handelt sich bei Heiko M. also um den mißerfolgreichsten Nachwuchspolitiker, der je auf dem Sessel eines Bundesministers notgelandet wurde. Als ein solcher der Justiz will er uns nun vor einem anderen Übel befreien, nämlich der fast unvermeidlichen Zwangsbeschau weiblichen Fleisches auf Plakatwänden, in Anzeigen und Fernsehspots durch ein Verbot „sexistischer Werbung“. An das gleichgelagerte, nicht medialisierte, sondern leibhaftige Ärgernis, das sich beim Besuch sommerlicher Innenstädte oder Strandcafés ergibt, geht er freilich nicht ran: Dabei wäre es leicht zu lösen mit der Ersetzung des Täterbegriffs „Mann“ im § 183 StGB (Belästigung anderer durch exhibitionistische Handlungen) durch „Person“. Daraus erwüchse ein immenser alltagsästhetischer Gewinn ­­­­– aber wahrscheinlichauch der endgültige Untergang der deutschen Strafjustiz. Daß, wie der Justizminister meint, die allgegenwärtige weibliche Nacktheit von den Frauen als „Herabwürdigung“ empfunden wird, erscheint uns als ein Minderheiten-Randproblem. Weit schlimmer ist: Das Phänomen weckt in vielen Frauen offenbar eine absurd übersteigerte Vorstellung von den Wirkungen ihrer weiblichen Reize auf die männliche Reizbarkeit, und das ganz unabhängig davon, ob die eigene Statur dem S-förmigen Fruchtbarkeitsideal nahegeblieben oder aber (Vorsicht!) ins leicht Tonnenhafte verschoben ist.

Vielleicht dient Heiko Maas‘ Vorhaben aber auch nur der Lösung eines häuslichen Problems. Seine aktuelle Lebensgefährtin neigt nämlich zur Selbstentblößung vor Karl Lagerfelds Linse zu eigen- und fremdwerblichen Zwecken. Aber dieses partnerschaftliche Problem, Herr Minister, sollten Sie wirklich besser zu Hause (mit einem Machtwort etwa und der Faust auf den Tisch) lösen. Stattdessen mit bundesgesetzgeberischen Mitteln dafür sorgen zu wollen, daß Ihre Freundin nicht zur Unzeit aus den Klamotten springt, das hieße nun wirklich, mit Kanonen auf eine Spätzin zu schießen oder aus einer Zicke eine Elefantin zu machen.

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