Unsere Autoren zu Themen der Zeit (I):

Vom 8. Juli 2016.

Arthur Schopenhauer zur Menschenwürde:

»Allein dieser Ausdruck ›Würde des Menschen‹, einmal von Kant ausgesprochen, wurde nachher das Schibboleth [= Erkennungszeichen] aller rat- und gedankenlosen Moralisten, die ihren Mangel an einer wirklichen oder wenigstens doch irgend etwas sagenden Grundlage der Moral hinter jenem imponierenden Ausdruck ›Würde des Menschen‹ versteckten, klug darauf rechnend, daß auch ihr Leser sich gern mit einer solchen Würde angetan sehn und demnach damit zufriedengestellt sein würde.«

Arthur Schopenhauer, »Preisschrift über die Grundlage der Moral«, in: Sämtliche Werke (Grisebachsche Ausgabe in sechs Bänden), Band III, Seite 546. Leipzig, Reclam, 1920


Arthur Schopenhauer: Aber die Sprache lasst unbesudelt

Hier zieht der sprachmächtigste deutsche Philosoph, Arthur Schopenhauer, gegen den „eselsöhrigen Jetztzeit-Jargon“ vom Leder, und das ist ein Poltern und Grollen, daß einem die Ohren rot werden, abwechselnd vor Scham und vor Schadenfreude (und man mag sich gar nicht vorstellen, was abginge, wenn Schopenhauer verurteilt würde, sich heute für einen kurzen Tag unter das journalistische und nichtjournalistische Sprachvolk zu mischen).

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