Kampf-Meerschweinchen

von Bernhard Lassahn vom 11. Juni 2018.

Schneeflocken – also „snowflakes“ ­– werden die modernen Sensibelchen genannt, die sich zutiefst beleidigt fühlen, sobald jemand ein kritisches Wort zum Thema Feminismus sagt. Sie müssen sich dann sofort in Schutzräume – in „safe spaces“ – zurückziehen. Schneeflocken nennt man sie, weil sie hauchzart sind und weil jede von ihnen ein einmaliges Einzelstück ist, was nicht immer sofort bemerkt wird ­– und auch nur unter dem Mikroskop bemerkt werden kann – und somit schon wieder ein Grund ist, sich gekränkt zu fühlen.

Jordan Peterson sieht Schneeflocken – „roughly speaking“, wie er gerne sagt – als Spätfolge der Pille. Die hat dazu geführt, dass Frauen heute sehr spät Kinder kriegen, oft nur eins. Das geben sie dann nicht mehr her und beschützen es so umfassend, dass es für die Kinder gefährlich wird. Wir erleben gerade eine Epidemie von Helikopter-Müttern – von „overprotective mothers“.

Das hören die Schneeflöckchen gar nicht gerne. Als Jordan Peterson zu einem Gastvortrag angekündigt war, mussten sie sich sofort in Sicherheit bringen. Der böse, weiße Mann hatte tatsächlich gesagt, dass Schneeflocken an einer Universität nichts verloren hätten. Als Psychologe und Arzt konnte er ihnen versichern, dass Schutzräume das Problem nicht lösen, sondern vergrößern. Sie sollten sich lieber gleich einen Therapeuten suchen. Vor solchen Ansichten mussten die Schneeflocken natürlich in Deckung gehen.

Die Schutzräume bieten Massagen, Maniküre und Malbücher. Manchmal sogar Eiscreme. An der Universität in Utah gibt es Heulschränke, extra gefertigte Einzelkabinen, in die man sich einschließen kann, um sich auszuheulen. In Cambridge wurden sogar Meerschweinchen angeschafft, die man streicheln kann – „to improve mental wellbeing”. Sie sind nach feministischen Vorbildern benannt, etwa nach Virginia Woolf oder nach der uns gänzlich unbekannten Ruth Bader Ginsburg, deren Name meerschweinchengerecht in „Guineasburg“ umgewandelt wurde. Aus Emmeline Pankhurst wurde Emmeline Squeakhurst.

Das verwundert womöglich. Emmeline Pankhurst war schließlich eine wegen Brandanschlägen verurteilte Rassistin und Kriegstreiberin. Streichelweich war sie bestimmt nicht. (Herbert Purdy: Their Angry Creed: The shocking history of feminism, and how it is destroying our way of life)

Vielleicht ist Squeakhurst ein aggressives Meerschweinchen, das es auf Zerstörung abgesehen hat, ein rechtes Kampfschwein. Man sollte sich nicht täuschen: Mit zur Schau getragenen Hyper-Empfindlichkeit und hemmungslosen Infantilitäten machen sie ungeheuren Druck und verderben jede vernünftige Debatte.

Ihretwegen muss der Umgangston an Universitäten ständig neu ausgehandelt werden. Ihretwegen muss die Sprache immer wieder nachreguliert und von Mikro-Aggressionen bereinigt werden. Die Schneeflocken tragen wesentlich zur Meinungs-Klima-Katastrophe bei. Sie tun harmlos und schüren doch ein Donnerwetter.


Michail A. Xenos: Medusa schenkt man keine Rosen

Der offensiv-sexistische Feminismus treibt seit Jahrzehnten nicht nur in den Medien sein Unwesen. Weit schlimmer ist, daß er dort, wo er mit Hilfe einer willfährigen Politik seinen Einfluß in der gesellschaftlichen Praxis durchgesetzt hat, nicht nur Männer diskriminiert, sondern auch Zukunftspotential vernichtet. Höchste Zeit, daß sich die Geschlechterdebatte vom feministischen Deutungsmonopol emanzipiert.

Bernhard Lassahn: Frau ohne Welt. Teil 1: Der Krieg gegen den Mann

Wir erleben Sexismus-Vorwürfe und Frauenquote sowie den ewigen Streit um Abtreibung, Scheidung, Sorgerecht und Unterhalt: Eine tiefe Unversöhnlichkeit ist zwischen die Geschlechter gekommen. Die Frau hat freie Bahn auf dem Arbeitsmarkt, und für ihre Trennung vom Mann wird sie noch belohnt. Sie genießt Straffreiheit bei Abtreibung und Schuldfreiheit bei Scheidung. Als Alleinerziehende darf sie sich vom Mann oder vom Staat aushalten lassen. Zwar finanzieren auch den Staat vor allem die Männer, aber das braucht die ferne Frau nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen. Sie wird »Frau ohne Welt«.

Helen Smith: Männerstreik

Die „Mannosphäre“ boomt. Unter den vielen Interessengruppen, die sich für die Anliegen von Männern einsetzen, ist die MGTOW-Bewegung („Men Going Their Own Way“) eine der gewichtigsten. Vor allem in den USA, zunehmend aber auch bei uns. Eine echte Grundlagenschrift, ja geradezu ein Evangelium für die Bewegung ist Helen Smiths folgenreiches Werk Männerstreik, das nun in deutscher Erstausgabe erschienen ist.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert