Vom 14. Oktober 2016.
Die Sicht der Russischen Orthodoxen Kirche
Liegt im Osten die letzte Festung Gottes? Sitzt im Westen die »Industrie der Unzucht«? Wahr ist, dass die Spannungen zwischen Russland und der westlichen Welt in religiösen Fragen noch größer sind als in politischen. Während große Teile Europas ihre christlichen Wurzeln preisgeben, wurden in Russland nach dem Untergang des Kommunismus 26 Jahre lang jedes Jahr eintausend Kirchen neu errichtet oder wieder-eröffnet – drei Kirchen pro Tag. Während die Europäer nationale, kulturelle, religiöse und sogar geschlechtliche Identitäten überwinden wollen, während sie ihre ethischen Grundlagen negieren und einen bedrohlichen demografischen Niedergang erleiden, erlebt Russland eine einzigartige Renaissance des Christentums.
Im Bewußtsein dieser weltgeschichtlichen Spannung spricht Metropolit Hilarion in seinem Buch mit Klarheit und Seelenruhe über das Verhältnis der russischen Orthodoxie zu Katholizismus, Protestantismus und Säkularismus, über die Lage in Syrien, über Christianophobie und Christenverfolgung, über Märtyrer und Heilige, über »die kinderreiche Familie und die Zukunft der Menschheit« – und nicht zuletzt darüber, dass es keine wahre Sittlichkeit ohne die Perspektive des ewigen Lebens gibt.
Metropolit Hilarion von Wolokolamsk: Die Zukunft der Tradition
Manche glauben, die Grenze zwischen Gut und Böse verliefe zwischen Europa und Russland, zwischen dem säkularen »Fortschritt« des Westens und der christlichen »Reaktion« des Ostens. In der Tat wurden in Russland seit dem Untergang des Kommunismus 26.000 Kirchen neu errichtet oder wiedereröffnet – drei Kirchen pro Tag. Während Europa mehr und mehr mit seinem christlichen Erbe bricht, erlebt das Christentum in Russland eine Renaissance.