Vom 20. Oktober 2016.
Allmorgendlich und, wenn wir besonderer Seelsorge bedürfen, auch zu anderen Tageszeiten kehren wir bei Michael Klonovskys unverzichtbaren Acta diurna ein. Online bieten uns die Einträge eine geistige Reiseapotheke, ohne die wir uns vor dem Klärschlamm des Alltags niemals retten könnten. Am 20. Oktober treffen wir dort einen weiteren unserer Autoren:
»Gestern Abend Podiumsgespräch mit Václav Klaus über sein Buch „Völkerwanderung“ (Manuscriptum-Verlag) in einem Dresdner Hotel. Der langjährige tschechische Präsident hat darin das schöne Wort „Wander-Mainstreaming“ geprägt. Es bezeichne „die Umgestaltung der europäischen Gesellschaft, vielleicht besser gesagt, die Liquidierung der europäischen Kultur, Traditionen und Werte, und die dafür als Instrument benutzte Massenmigration“. Die „Hauptbotschaft“ seines Buches laute: Diese Bedrohung von Zivilisation und Kultur, von Freiheit und Prosperität „haben nicht die Migranten, sondern die europäischen Politiker – an der Spitze deutsche Politiker – verursacht“. Beifall brandet auf. „Diese Politiker glauben wahrscheinlich aufrichtig an die Ideologie des Multikulturalismus, was aber schwer zu begreifen ist. Wollen sie wirklich aus den heutigen Migranten einen neuen europäischen Menschen, eine homo bruxelarum, erschaffen? (Homo bruxelensins? – M.K.) Ich habe Angst, dass es so ist.“
Ich sah eine heitere Schar weinseliger römischer Senatoren in der ersten Reihe sitzen. An ihren Togen trugen sie „Vandalen willkommen!“-Aufnäher.«
Wenn Sie sich nun fragen, was das mit dem ehrwürdigen, durch Flüchtlinge aus dem Osten bereicherten und finaliter ausgevölkerten Nation der Sioux zu tun hat, lesen Sie bitte hier die ganze Geschichte.
Michael Klonovsky: Bitte nach Ihnen. Reaktionäres vom Tage. Acta Diurna 2012-2014
‚Bitte nach Ihnen‘ ist kein privates Tagebuch. Es handelt von öffentlichen Dingen – angelehnt an die von Gaius Julius Caesar unter dem Namen Acta diurna eingeführte Urform der Zeitung. Klonovsky protokolliert die kulturelle und demografische Umformung Europas und seines deutschen Herzlandes, ohne an die parfümierten Ideale zu glauben, in deren Namen sich dieser Prozess vollzieht.
Michael Klonovsky: Land der Wunder
Johannes Schönbach, Geistesmensch und Bonsai-Casanova, trinkt sich durch eine von Alkoholikern, Spaßvögeln und Bonzen bevölkerte Kloake namens DDR. Er versucht zu vergessen, daß die Ostberliner Spitzenschönheit Katja Kommerell anscheinend nur mit SED-Mitgliedern – jedenfalls nicht mit ihm – ins Bett steigt. Als man den Philologie-Studenten wegen unliebsamer Äußerungen zu einer Hilfsarbeiterexistenz in einem Schnapslager verdammt, schwindet ihm der Daseinssinn vollends.
Michael Klonovsky: Die Liebe in Zeiten der Lückenpresse. Reaktionäres vom Tage. Acta diurna 2015.
»Wir schaffen das« war ursprünglich der Ausruf Michael Klonovskys beim Anblick seines ersten Käsewagens in einem französischen Restaurant. Seitdem hat sein caesarischer Ausruf es weit gebracht. So weit, dass der Urheber sich mittlerweile an sein Leben im Sozialismus erinnert fühlt: »2015 ist das DDR-ähnlichste Jahr meiner seit 1990 gesamtdeutsch-bundesrepublikanischen Existenz«, schreibt Klonovsky in seinem neuen Band der Acta diurna.
Václav Klaus und Jiří Weigl: Völkerwanderung
Allein nach Deutschland kam im Jahr 2015 über eine Million Migranten. Weitere Millionen Menschen machen sich auf den Weg nach Europa. Die Verantwortungslosigkeit der europäischen Politik mit Angela Merkel an der Spitze feuert die neue Völkerwanderung zusätzlich an. Statt die natürlichen Interessen souveräner Nationalstaaten zu pflegen, predigt die deutsche Kanzlerin einen fahrlässigen Willkommenseifer. Städte und Kommunen versuchen derweil verzweifelt, das Chaos zu verwalten.