von Frank Sämmer vom 04. Oktober 2021.
Man kann es nicht verleugnen und nicht übersehen. Mit der absoluten Geltung liberalisierter politischer Kriminalität der demokratischen Systeme und dem Zerfall verbindlicher gesellschaftlicher Wertigkeiten und Freiheiten durch Relativismus und Dekonstruktion sind Mensch und Natur jetzt in die Falle ihrer totalen Kapitalisierung geraten.
Viele wissen es, aber selbst nach 70 Jahren wissen es lange noch nicht alle!
Die politischen Zustände, die heute, einen Tag vor der Errichtung von Lagern für Unbotmäßige, jedermanns Leib und Leben betreffen, sind mir als Maler meines Geburtsjahrgangs nach den Maßgaben der kulturellen Bedingungen der BRD seit ihren Anfängen nicht wirklich neu.
Mit der Gründung des neudeutschen Konstrukts nach dem großen Krieg waren sogleich die alten kulturellen Grundrechte für Mensch und Künstler durch die Begriffsmacht der alliierten Sieger nicht nur umnazifiziert, sondern für alle Zeiten aberkannt. Fortan sollte Kunst nicht mehr dem persönlichen Urteil, den natürlichen Sinnen und den Wertigkeiten des tatsächlichen Lebens in der Heimat folgen, sondern ein für allemal durch eine Staatskunst entidentifizierender Formalismen in Besitz genommen und verbindlich neu geregelt werden.
Damit wurden Gestaltung, Sinnzusammenhänge, Gegenständlichkeit und Kunstgeschichte durch Umerziehungs – und Gehirnwäscheprogramme abgemustert und in einen obrigkeitlichen Dekor von abstrakter Ornamentik und multimedialem Trallala sinnloser Kunstsurrogate internationaler, multikultureller Belanglosigkeiten verwandelt. Sie werden von den angepassten deutschen Eliten bis heute als demokratisch unabweisbare, nur unter Kündigung der Arbeitserlaubnis oder der Anklage unerlaubten Nachdenkens und des Gesinnungsterrorismus als unbezweifelbare künstlerisch korrekte Gebote eingefordert.
Mit dem Anbruch des Anthropozän der weltbeherrschenden Großkaufleute sind Kunst und Künstler nur noch wertlose Neuworte für fabrizierte Herstellung und die Produzenten freien Unternehmertums, die ihr Muh und Mäh als Warenkunst in den Organisationen der Kreativwirtschaft und an den Terminbörsen für Bastelei verhökern. Gut und gerne vom staatlichen Kunstbetrieb hochgeschrieben, an den Staatskunstschulen von Staatskunstlehrern gelehrt und an Staatskunstschüler weitergegeben.
Welch eine böse Spiegelfechterei, was für ein dekadentes Ringelspiel von blinden Päpsten und nackten Kaisern mit Halskrausen groß und schwer wie Wagenräder, ellenlangen Zöpfen von Wichtigkeit, auf eilenden Spitzfüßchen mitgeführt. Und was für ein tägliches Schauspiel unglaublicher Erniedrigung des menschlichen Augensinns und seiner frei schweifenden Begabung durch die konditionierte Anbetung von Gebrauchsgütern in den Konsumtempeln und von verrosteten T-Trägern moderner Kunst auf öffentlichen Plätzen.
Abgesehen von den Dialogen, die gesunde Bürger mit leeren, durchlöcherten Leinwänden und in Plastikmüll drapierten Fischen unter Anleitung staatlicher Kunsterklärer in den Kunsthallen zu führen bereit sind.
So wird schon längstens von den hässlichen Vorläufern heutiger posthistorischer Staatsprogrammierer ein ideologischer Bürgerkrieg gegen die Natur des freien Augensinns und gegen seine künstlerische Ausdruckskraft geführt.
Und jetzt soll zur Zertrümmerung der klassischen Gattungen anschaulichen Denkens und Machens die unheilvolle Akzeptanz anmaßender Narrative von Desinformation und weiterer kultureller Zersetzung treten. Scheinpolitische, gesellschaftliche Bekenntnisse und geforderte Propagandabeteuerungen von Klimaschuld, Antirassismus, Fremdenliebe, Genderwahn und Virenbedrohung. Also Cancel Culture gegen den gesunden Menschenverstand und jede Evidenz, Kunst als Gehorsamsübung in einer demokratischen Diktatur, als eine Verdunkelung der Freiheit. Dazu fehlt jede repräsentative Agenda eines identitären Ganzen, weil die geblendete, zertrümmerte Gesellschaft keine gemeinschaftlichen Anforderungen eigenen Begehrens mehr formulieren darf. In Wirklichkeit und hinter der Tugendmaske sind die demokratischen Eliten Agenten fremder Mächte und Zuarbeiter eines globalen Tiefenstaates zur gänzlichen Verwertung von Natur und Mensch und der Enteignung seiner ursprünglichen kulturellen Identität und Sinnbegründung, abseits gewählter Repräsentanz.
Faschistische Ökosozialisten mit motorisierten Killerbienen und dem Kunsthonig kontrollierter Denkungsart.
Aber auf den bundesdeutschen Systemkünstler können sich die demokratischen Arkanisten mit ihren bösen Horoskopen sicherlich verlassen. Er war immer schon ein Meister obrigkeitlicher Konformität und Kunstverpetzer von Beruf. Dem notorischen Wendehals und Anpasser geht der Verrat seiner persönlichen Eigenart leicht von der Hand. Er ist bei jeder Gaunerei dabei, immer in der Angst, dass ihn seine Staatsfolge und seine billigen Konformitätsbeteuerungen nicht ausreichend legitimieren könnten.
So ist unser Land und seine Kunst der ganz großen Anschauung verlorengegangen.
An seinem Ende sind wir auf uns allein gestellt, müssen alles von Anfang an neu denken und machen.
Welche Aufgabe – wer kann sie vorstellen und wie soll sie gelingen?
Es bleiben nur noch Selberdenken, Selberschauen, Selbstvertrauen und die Räume eigener Vorstellungskraft ausmessen. Das ist sicher im Massenzeitgeist der Anpassung unter Umständen mit dem Gefühl von Unsicherheit, gefährlicher Absonderung und der Einsamkeit des Einzelgängers verbunden.
Aber er kann ja immer auf den Beistand der alten Götter hoffen, und ihr zaubrisches Lachen erfüllt ihn.
Dann ist das Leben wieder reich und schön.