Perlen des Feuilletons I

Vom 21. Oktober 2016.

Heute: Nils Minkmar und das Dunkel Deutscher Geschichte

Es ist Herbst, Blätter fallen, die Tage werden kürzer und kühl. Da greifen wieder mehr Leute zu Zeitungen, denn womit ließe sich im Kamin besser ein Feuer entfachen. Kammergetrocknetes Holz, Fidibusse, obendrauf das Feuilleton, Streichhölzer, schon entkommt man der Kälte des Tages. Mit welchem Gedankenruß man damit das Klima versaut, ist einem allerdings nicht bewußt, schließlich verfeuert der kluge Bürger die Zeitung von heute ungelesen, der Seelenhygiene wegen.

Man könnte nämlich, wenn man unvernünftig genug wäre, doch einen Blick in ein Presseerzeugnis zu werfen, auf gravierende Schadstoffe stoßen, wie wir sie hier beispielhaft zeigen (das folgende Symbolbild stammt ausnahmsweise aus der digitalen Welt, wir bitten dies zu entschuldigen):

Dies schreibt der bekennende Saarländer und Feuilletonist Nils Minkmar, ein ausgewiesener Kenner der Deutschen Geschichte. Der Name Minkmar übrigens, die Onomastiker unter den Lesern werden es wissen, bedeutet im Alt-Lothringischen, das zwischen Lebach und Schmelz immer noch fleißig gesprochen wird, »Maulwurf«. Mit Dunkelheit also kennt der Mann sich aus. So verbannt er nonchalant in einer Mischung aus Siegermoral und Gnade der späten Geburt nicht nur das Saeculum obscurum in das Reich der Finsternis, sondern gleich die ganze Deutsche Geschichte.

So kalt ist Dünkel-Deutschland, aber vielleicht geht Ihnen ja ein Licht auf:


Steven Ozment: Eine feste Burg

Neben der originellen Auswahl und Verknüpfung der unsere Geschichte prägenden politischen und geistig-kulturellen Kernereignisse und der sie maßgeblich tragenden Persönlichkeiten ist es vor allem der unverstellte, vorurteilsfreie Blick von außen, der die Lektüre zu einem Gewinn für uns Deutsche werden läßt.

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Das voluminöse Lexikon des Historikers Erwin Heinzel stammt aus den 50er Jahren und ist für jeden unentbehrlich, der sich über die Stoffe von Kunstwerken der Literatur, Musik oder Malerei kundig machen will. Wer und wie waren die handelnden Personen historisch? Was trug sich bei historischen Ereignissen (berühmten wie weithin unbekannten) zu?

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Nach einer neueren Studie der Bertelsmannstiftung „Zur Schuld der Deutschen gegenüber den Juden aufgrund der Judenverfolgung im Dritten Reich“ sind 52 Prozent der deutschen Bevölkerung der Ansicht, daß alle jene („arischen“ und jüdischen?) Deutschen mitschuldig sind, die über das wahrscheinliche Schicksal der deportierten Juden Bescheid wußten, die aber nicht mit Aussicht auf einen nennenswerten Erfolg eingreifen konnten.

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