Ende ohne Grenzen

Vom 5. Oktober 2016.

Über die Ideologie der »Willkommenskultur«

26 Jahre nach der Wiedervereinigung öffnet Deutschland im Sommer 2015 erneut seine Grenzen – mit ebenso epochemachenden Folgen wie im Jahr 1989. Doch was beim Fall der Mauer Hoffnung machte auf eine Rückkehr zum Eigenen, überschlägt sich nun zu einer Veräußerung desselben. Das »Nie wieder Deutschland!« der Linken aus jener Zeit klingt nach, wenn man nun auf das Deutschland der Gegenwart blickt: Staat ohne Grenzen, Proberaum von no-border-Träumen, Weltgenesungswerk. Wirklich niemand mehr hat noch die Absicht, eine Mauer zu bauen.

Doch was steckt hinter dieser bis ans Äußerste getriebenen Politik der offenen Grenzen? Deutsche Weltrettungsfantasien, politische Naivität oder geopolitische Strategiespiele? Lothar Fritze, der als außerplanmäßiger Professor für politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Chemnitz lehrt, blickt in seinem neuen Buch auf das Scheitern der deutschen Migrationspolitik und zerlegt die Ideologie der »Willkommenskultur«.


Lothar Fritze: Der böse gute Wille

Mit den Grenzöffnungen für Migranten beheben die Anhänger des moralischen Universalismus nicht etwa eine humanitäre Katastrophe. Vielmehr verstärken sie diese mit ihren moralinvollen Willkommensgesten. Insbesondere dem deutschen Umgang mit der Migrationskrise attestiert Lothar Fritze eine »Dialektik des guten Willens « mit verhängnisvollen Nebenfolgen.

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